YOGASYSTEME: DER RAJA-YOGA
Raja-Yoga wurde im 2. Jh. v. Chr. von Patanjali (Begründer der Yoga-Philosophie) definiert als eine methodische Anstrengung zum Erlangen von Vollkommenheit durch Beherrschung der physischen und psychischen Komponenten der menschlichen Natur. Körper, aktiver Wille und wahrnehmendes Denken werden unter Kontrolle gebracht. Bestimmte Ãœbungen befreien den Körper von seiner Rastlosigkeit. Weitere Übungen dienen dazu das Denken zu läutern und zu beruhigen. Dieses Lehrsystem umfasst folgende acht Stufen:
Yama. Selbstbeherschung, Nicht-Verletzen, Wahrhaftigkeit, Begierdelosigkeit (ethische und moralische Übungen).
Niyama. Reinheit, Zufriedenheit, Strenge gegen sich selbst und Hingabe an Gott (ethische und moralische Übungen).
Asana. Körperhaltung (der Körper wird in eine Position gebracht, in der er die Konzentration nicht stört).
Pranayama. Atemübungen (der Atem hat einen grossen Einfluss auf das Denken und die Gemütsverfassung).
Pratyahara. Das Zurückziehen der Sinne vom Objekt, damit das Denken nicht mehr abgelenkt wird.
Dharana. Konzentration (die Fähigkeit das Denken bei einem Objekt zu behalten).
Dhyana. Meditation (mit dem Objekt eins werden, ohne Projektionen eigener Vorstellungen).
Samadhi. Überbewusster Zustand, in dem Erscheinungswelt und Dualität nicht mehr existieren.